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Digiskopie

Unter Digiskopie versteht man Fotografie mit einer digitalen Kompaktkamera durch ein Spektiv. Diese Technik ermöglicht Fotos auf Distanzen, bei denen jedes Teleobjektiv längst versagt. Zwar haben die Fotos oft nicht die Qualität wie bei einer digitalen Spiegelreflexkamera. Sie reichen aber für Belegzwecke oder für eine nachträgliche Bestimmung meist völlig aus. Auf kurze und mittlere Distanzen erreichen Disgiskopie-Fotos durchaus die Qualität herkömmlicher Fotografie.

Digitale Kompaktkameres werden von zahlreichen Herstellern in vielen Modell-Varianten angeboten. Leider sind nicht alle Kameras Digiskopie-tauglich. Wichtig ist, dass der Objektivdurchmesser nicht zu gross ist und die Objektiv-Frontlinse möglichst weit aussen sitzt. Der optische Zoom sollte 3,5-fach bis 5-fach nicht überschreiten. Im Zweifelsfall nimmt man sein Spektiv mit ins Fachgeschäft und probiert mehrere Kameras aus: Hierzu wird die Kamera in wenigen mm Abstand vor das Spektiv-Okular gehalten. Nach Focussieren von Spektiv und Kamera sollte auf dem Monitor ein scharfes Bild zu sehen sein. Bei manchen Kameras erscheint nun kein formatfüllendes Bild, sondern nur ein runder Bildausschnitt (Vignette). Durch leichtes Zoomen sollte das Bild formatfüllend werden. Gelingt dies nicht bzw. erst bei ganz ausgefahrenem Zoom, ist die Kamera nicht Digiskopie-geeignet.

Grundsätzlich lassen sich mit dieser simplen Technik bereits brauchbare Bilder erzielen. Besser ist es jedoch, die Kamera mit einem speziellen Digiskopie-Adapter am Spektiv zu montieren und präzise vor dem Okular auszurichten. Der Adapter wird meist aussen auf dem Okular festgeklemmt. Die Kamera wird auf einer allseitig beweglichen Halterung festgeschraubt, die nach exakter Justierung der Kamera arretiert wird. Bei Schwenkadaptern kann die Kamera zur normalen Beobachtung seitlich weggeschwenkt und zur Fotografie vor das Okular geschwenkt werden. Ein Festadapter muss dagegen jedes mal abgeschraubt werden, wenn man nicht fotografieren, sondern normal beabachten will. Dafür ist dieser meist robuster und weniger störanfällig als ein Schwenkadapter.

Leider haben die meisten Kompaktkameras keinen Anschluss für einen Drahtauslöser. Durch das manuelle Auslösen werden die Bilder oft unscharf durch Verwackeln. Hier schafft ein Drahtauslöser-Adapter Abhilfe. Er wird zwischen Kamera und Digiskopie-Adapter montiert und positioniert über ein Metallgestänge einen herkömmlichen Drahtauslöser über dem Auslöseknopf. So kann der Kameraauslöser ruckelfrei betätigt werden.

In unserem Sortiment bieten wir Ihnen zur Digiskopie Festadapter, Schwenkadapter und einen Drahtauslöser-Adapter. Digitale Kompaktkameras erhalten Sie im Fotofachhandel, in Kaufhäusern und Supermärkten.

Abschliessend sei noch darauf hingewiesen, dass die Digiskopie-Technik etwas störanfällig gegen äussere Einflüsse ist. Aufgrund der oftmals grossen Distanzen zum Objekt kann die Luftbewegung bei starker Sonneneinstrahlung scharfe Bilder unmöglich machen. Auch leichte Erschütterungen durch Windböen sind oft störend. Und wenn man bei schönem Wetter die Sonne im Rücken hat und Sonnenlicht auf den Monitor fällt, ist ein Focussieren oft ganz unmöglich. Deshalb stelle man sich darauf ein, dass man an manchen Tagen trotz passender Technik keine wirklich brauchbaren Digiskopie-Bilder zustande bringt.

Abschliessend einige Digiskopie-Beispielfotos, alle aufgenommen mit einer Kompaktkamera Nicon Coolpix S230 am Spektiv Kite SP-80 ED:

Heckenbraunelle, Distanz 10 m Seidenreiher, Distanz 50 m Rotmilan, Distanz 200 m
Heckenbraunelle
Distanz: 10 m,

24.3.2010,
Reinhausen, Wendebach-Stausee
Seidenreiher,
Distanz: 50 m,

13.5.2010,
Hollenstedt, Geschiebesperre
Rotmilan,
Distanz: 200 m,

27.3.2010,
Seeburg, Seeburger See